Dr. Mariana Avezum (32), geboren und aufgewachsen in São Paulo (Brasilien), ist die Gründerin des WARR-Hyperloop-Teams, ein interdisziplinäres Studententeam an der Technischen Universität München (TUM), das die SpaceX Hyperloop Pod Competition im Laufe der letzten Jahre viermal gewonnen hat. Das Team entwarf, baute und testete funktionale Prototypen für diese neue Transportmittelart. Im Rahmen ihrer Promotion an der TUM hat sich Mariana mit der Frage beschäftigt, wie smarte, nachhaltige Städte Fog Architectures zum Tracken ihrer Fortschritte beim Erreichen der globalen Nachhaltigkeitsziele der UN nutzen können. Nach der Gründung eines nachhaltigen, multimodalen Routing-Startups zur Lösung von Verkehrsproblemen merkte Mariana, dass es sie mehr reizt, Technologien zu entwickeln als ein Unternehmen zu führen. Sie war daraufhin eine Zeit lang für Teslas Gigafactory in Berlin-Brandenburg als Teil der 25Guns Task Force tätig. Im November 2021 kam Mariana zu Vay, um an der Mobilitätsplattform zu arbeiten, und damit an der wesentlichen Voraussetzung für den Launch des neuen Services. Außerdem wirkt sie an der Optimierung der Fahrzeugflotte und der Routenführung mit.
Warum ist deine Rolle bei Vay so wichtig?
Vay arbeitet aktuell am Übergang von der Entwicklung der Telefahr-Technologie hin zum Launch eines groß angelegten Mobilitätsservices, der auf öffentlichen Straßen von echten Kund:innen genutzt werden kann. Dies erfordert eine völlig neue und einzigartige technische Struktur, an der mein Mobility Plattform Team gerade feilt.
Was ist das Spannendste, an dem du bei Vay bisher gearbeitet hast?
Das Flottenmanagementsystem ist sehr spannend. Es hilft uns zu entscheiden, welches Fahrzeug, welche Telefahrstation, welche:r Telefahrer:in – und in einigen frühen Stadien auch welche:r Sicherheitsfahrer:in – am besten zu welchem Fahrtwunsch passt und gleichzeitig sicherzustellen, dass wir stets eine verfügbare und effiziente Fahrzeugflotte haben. Es scheint ganz einfach zu sein, eine Fahrtanfrage mit dem nächstgelegenen Fahrzeug zu matchen, aber wir müssen dabei die Verfügbarkeit und die Fahrpläne unserer Fahrer:innen und Fahrzeuge berücksichtigen, was die Komplexität des Algorithmus erhöht.
Was war die herausragendste Errungenschaft in deiner Karriere, bevor du zu Vay kamst?
In meiner Laufbahn gab es zwei große Meilensteine: 1. die Leitung des Teams, das die allererste Hyperloop Pod Competition gewonnen hat und 2. meine Promotion. Der erste Meilenstein hat mir gezeigt, welchen Impact und welche Bedeutung großartige Teamarbeit und Engagement haben können, und wie die Summe der Fähigkeiten verschiedener Menschen so viel größer sein kann als die Einzelteile. Der zweite Meilenstein hat mir (wieder) vor Augen geführt, wie wichtig es ist, Dinge nicht aufzugeben, die unmöglich erscheinen, und dass man für Aufgaben, von denen man glaubt, dass man sie alleine bewältigen kann, in Wirklichkeit jede Menge Unterstützung von vielen verschiedenen Menschen benötigt.
Was hat dein Interesse an Vay geweckt?
Mobilität und autonomes Fahren sind Themen, die wirklich schwer zu lösen sind. Telefahren ermöglicht es uns, dabei einen Schritt nach dem anderen zu machen, und langsam zu autonomen Fahrzeugszenarien überzugehen. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Skalierbarkeit und auf die Sicherheit unseres Services. Und nachdem wir so viel Zeit damit verbracht haben, darüber zu reden, dass wir weniger Autos auf den Straßen brauchen, ist es einfach großartig für ein Unternehmen zu arbeiten, das diese Vision wirklich teilt. Vays Vision eines flexiblen, preiswerten und gemeinsam genutzten Mobilitätsdienstes könnte ein großer Schritt in diese Richtung sein.
Welchen Einfluss möchtest du auf die Zukunft der Mobilität haben?
Seit langem ist es mein Ziel, das Problem des Verkehrs in Städten wie São Paulo, wo ich aufgewachsen bin, zu lösen. Ich möchte Autofahrer:innen helfen, eine Alternative zum eigenen Fahrzeug zu finden. Jedes Auto, das wir von der Straße holen, ist ein großer Sieg für die Nachhaltigkeit und für die Reduzierung der Zeit, die wir im Verkehr verbringen.
Wie kann das Telefahren deiner Meinung nach einige der größten Herausforderungen der urbanen Mobilität lösen?
Wenn man den Menschen erschwingliche Alternativen zum eigenen Auto anbietet, werden sie zweimal darüber nachdenken bevor sie sich eins kaufen. Telefahren hat – nach den öffentlichen Verkehrsmitteln – das Potenzial eine der günstigsten Optionen zu werden, die es gibt.
Wie würdest du die Kultur bei Vay beschreiben?
Sehr international und wachstumsfreudig. Es gibt viele super interessante Gespräche, die hier jeden Tag stattfinden. Es ist gerade eine sehr spannende Zeit für das Unternehmen!
Wie versuchst du, die Kultur von Vay mitzugestalten?
Ich hoffe, dass ich etwas bewirken und mehr Frauen dafür begeistern kann, an der Schnittstelle von Technologie, Mobilität und Nachhaltigkeit zu arbeiten. Ich freue mich darauf, so viele unserer zukünftigen neuen Mitarbeiter:innen wie möglich zu unterstützen, damit wir gemeinsam als ein großes Team wachsen können.