- EIB vergibt ein Darlehen von 34 Millionen Euro an deutsches Telefahr-Start-up Vay
- Berliner Firma startet ihren Mobilitätsservice auf dem europäischen Markt.
- Die Venture-Debt-Finanzierung ist durch eine Garantie des InvestEU-Programms der Europäischen Union abgesichert
Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt den deutschen Telefahr-Anbieter Vay mit einem Venture-Debt-Darlehen von über 34 Millionen Euro beim Aufbau seiner Mobilitätsservices in Europa. Das Berliner Start-up will damit seine Technologie weiterentwickeln, mit der professionell ausgebildete Fahrer und Fahrerinnen Autos von einer Telefahr-Station aus sicher durch den Stadtverkehr lenken. Seit Januar 2024 ist Vay in den USA am Markt und bietet seinen Service in Las Vegas an.
Künftig will das Unternehmen sein Carsharing mit Tür-zu-Tür-Service in weiteren Städten in Europa und den USA anbieten und B2B-Partnerschaften mit Autoherstellern und anderen strategischen Marktakteuren aufbauen.
EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer sagte: „Diese Investition zeigt einmal mehr, wie wir europäische Tech-Pioniere wie Vay bei ihren globalen Ambitionen unterstützen. Die hier in Europa entwickelte Technologie schafft Chancen für die effiziente Nutzung von Autos und Lkw im Personen- und Güterverkehr. Sie eröffnet neue Wege zu einer sauberen und effizienten städtischen Mobilität für alle.“
Mit der Technologie von Vay können Fahrzeuge aus der Ferne zum gewünschten Abholort gesteuert werden. Dort übernimmt der Kunde/ die Kundin die Kontrolle und fährt das Auto wie jedes andere selbst. Am Ende der Fahrt steigt er/ sie einfach aus und übergibt das Fahrzeug wieder an die eine:n Telefahrer:in. Diese:r sucht einen Parkplatz oder steuert das Auto zum nächsten Abholort. Das System bietet eine nachhaltigere Tür-zu-Tür-Mobilität als herkömmliche Fahrdienste und ist halb so teuer.
Der Vorteil liegt darin, dass Menschen das Fahrzeug in Echtzeit aus der Ferne steuern. So ist das System einfach zu betreiben und bietet viele Möglichkeiten. Damit unterscheidet es sich von vollautonomen Fahrzeugen, deren Betrieb technisch und rechtlich komplexer ist.
Thomas von der Ohe, CEO und Mitgründer von Vay: „Wir sind stolz darauf, dass die EIB in Vay investiert. Das wird uns sehr helfen, unsere Technologie weiterzuentwickeln und als Unternehmen zu wachsen. Wir haben das gleiche Ziel und wollen die wirtschaftliche Entwicklung in der Europäischen Union fördern. Die Investition wird auch das Vertrauen der Regulierungsbehörden, Partner und Kunden von Vay in Europa stärken. Damit bereitet sie den Weg für die breite Einführung unseres Angebots in europäischen Städten.“
Vay ist das erste Unternehmen in Europa, das auf öffentlichen Straßen ohne Sicherheitsfahrer oder -fahrerin unterwegs ist. Anfang 2024 erweiterte die Firma ihren Radius und ging als Telefahr-Pionier in Las Vegas an den Start. Vay engagiert sich für sichere, nachhaltige und lebenswerte Städte und optimiert mit seiner Technologie den Einsatz seiner Elektrofahrzeuge, was die Zahl der Autos auf den Straßen reduzieren kann.
Die Firma steht im Austausch mit mehreren Städten und Staaten in den USA und Europa, um die Einführung ihres Angebots auszuloten. 2023 testete sie auf öffentlichen Straßen in Hamburg erfolgreich den Betrieb ohne Sicherheitsfahrer:in – ein wichtiger Meilenstein. Seither arbeitet Vay eng mit den deutschen Behörden zusammen, um die Markteinführung in Hamburg vorzubereiten.
Das EIB-Darlehen wird durch InvestEU unterstützt. Mit dem Programm will die Europäische Union bis 2027 europaweit mehr als 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen in neue Technologien anstoßen. Die Finanzierung dient dem InvestEU-Ziel, Forschung, Entwicklung und Innovation zu fördern.
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen. Die Schwerpunkte der EIB sind Klima und Umwelt, Entwicklung, Innovation und Wissen, KMU sowie Infrastruktur und Kohäsion. Die Bank arbeitet eng mit anderen EU-Einrichtungen zusammen, um die europäische Integration voranzubringen, die Union weiterzuentwickeln und die EU-Ziele in über 140 Ländern weltweit zu fördern.
Das InvestEU-Programm mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, die die Wirtschaft nachhaltig stärken. Zudem stößt es private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint die EU-Instrumente für Investitionen in der Europäischen Union unter einem Dach. So macht es die Finanzierung von Investitionsprojekten in Europa einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Finanzierungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie soll die Risikotragfähigkeit der Partner erhöhen und so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen mobilisieren.
Venture Debt ist ein eigenkapitalähnliches Produkt, mit dem die EIB Unternehmen in der Früh- und Wachstumsphase fördert. Es verbindet ein langfristiges Darlehen mit einer erfolgsabhängigen Komponente. Die EIB hat seit 2015 in Europa über 100 Venture-Debt-Finanzierungen im Gesamtvolumen von über 2,1 Milliarden Euro vergeben. Mit der Absicherung über InvestEU unterstützt die Bank europäische Start-ups und Scale-ups in den Bereichen Cleantech, Deeptech und Life Sciences.
Pressekontakt
EIB: Donata Riedel, d.riedel@eib.org, Tel.: +49 30 590 04 79-0, Mobil: +49 151 14659021
Website: www.eib.org/press – Press Office: +352 4379 21000 – press@eib.org
Vay Technology GmbH: Silvia Avanzini, press@vay.io, Tel.: +49 30 16636 902
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