Antwerpen, 11.02.2025 – Ush hat sich mit der D’Ieteren-Tochter Poppy Mobility, Belgiens führendem Anbieter für Carsharing und Mietfahrzeuge, zusammengeschlossen, um die Telefahr-Technologie für die Zustellung von Mietwagen im Hafen von Antwerpen-Brügge einzusetzen. Diese Pilotphase ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu ihrem gemeinsamen Ziel, Autovermietung so einfach wie eine Taxibestellung zu machen.
Durch die Zusammenarbeit mit Poppy bietet Ush einen ersten Einblick in die Zukunft der Autovermietung. Schon bald werden Poppy-Nutzer:innen über die Poppy-App ein Mietfahrzeug anfordern können, das Ush in Echtzeit ferngesteuert an ihren Standort bringt. Anschließend können sie entweder selbst zu ihrem Ziel fahren oder sich von Telefahrer:innen chauffieren lassen, die das Fahrzeug aus einer Telefahr-Station in der Ush-Zentrale aus der Ferne steuern.
Dieses Angebot wird von Vay unterstützt, dem Entwickler von Telefahr-Technologie nach den Standards der Automobilindustrie. Vay betreibt bereits einen kommerziellen Service in Las Vegas, Nevada, und hat im Januar auf der CES angekündigt, dass das Unternehme 2025 seinen telegefahrenen Tür-zu-Tür-Mobilitätsservice in Las Vegas auf 100 Fahrzeuge ausweiten wird – nachdem es kürzlich die 6.000-Fahrten-Marke überschritten hat.

Kund:innen bestellen ein Elektrofahrzeug über die Vay App. Ein:e Telefahrer:in steuert das Auto aus der Telefahrzentrale zu den Kund:innen. Nach der Ankunft des Autos fahren die Kund:innen selbst zum Ziel. An der Abgabestelle angekommen, übernimmt ein:e Telefahrer:in das Fahrzeug wieder. Damit entfällt die zeitaufwändige Suche nach einem Parkplatz.
Ush hat eine exklusive Partnerschaft mit Vay geschlossen, um die Technologie in Belgien weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen.
Ein strategischer Ersteinsatz mit Boluda
Um diese Innovation in Belgien einzuführen, arbeitet Ush schrittweise mit den zuständigen Behörden zusammen. Der Service umfasst zu Beginn zwei ferngesteuerte Fahrzeuge, die im Hafen von Antwerpen-Brügge für Boluda, einen führenden Anbieter globaler maritimer Dienstleistungen, eingesetzt werden.
„Die Einführung der Telefahr-Technologie in Belgien muss schrittweise und in enger Abstimmung mit den Regulierungsbehörden erfolgen“, erklärt Max Levandowski, CEO von Ush. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, mit einem überschaubaren Umfang zu starten – zwei Fahrzeuge, die zentrale Standorte im Hafen bedienen.“
„Mit der Einführung der Telefahr-Technologie im Hafen von Antwerpen-Brügge bekräftigt der Hafen seine Rolle als Testfeld für zukunftsweisende Technologien. Hier wurden bereits autonome Schiffe und Drohnen eingeführt, die nun schnell skaliert werden – ein Beweis für die Innovationskraft des Hafens. Die Erprobung der Telefahr-Technologie folgt demselben Ansatz und stärkt die Position des Hafens als Innovationszentrum, in dem Technologien getestet, validiert und für den kommerziellen Einsatz beschleunigt werden“, bestätigt Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen-Brügge.

Thomas von der Ohe, CEO und Mitgründer von Vay, ergänzt: „Nach meiner Zeit im Silicon Valley bin ich nach Europa zurückgekehrt, um mit meinen Mitgründern auf die herausragende Automotive-Hardware und Sicherheitstechnik Europas zu setzen. Wir freuen uns sehr, dass durch die Partnerschaft mit Ush und Poppy unsere Vision für die Zukunft der Mobilität immer mehr Form annimmt. Erstmals werden ferngesteuerte Fahrzeuge für einen kommerziellen Service auf europäischen Straßen eingesetzt. Mit der Unterstützung der Behörden hoffen wir, dass dies nur der Anfang vieler spannender Projekte mit der Telefahr-Technologie in Europa ist.“
Durch diese Partnerschaft können Boluda-Mitarbeiter:innen, die in abgelegenen Gebieten des Hafens arbeiten, in Echtzeit ein Poppy-Mietfahrzeug anfordern. Das Fahrzeug wird ferngesteuert zu ihnen gebracht, sodass sie es nutzen können, um selbst zu ihrem Ziel zu fahren. Nach der Fahrt übernehmen Telefahrer:innen wieder die Kontrolle und bringen es zu den nächsten Nutzer:innen.
Wichtige regulatorische Genehmigungen im Jahr 2024
Ush hat die notwendigen Genehmigungen erhalten, um die Telefahr-Technologie auf öffentlichen Straßen in Belgien einzusetzen:
- Technische Evaluierung durch das flämische Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten, mit einer eingehenden Analyse durch IMEC.
- Positive Empfehlung zur Risikobewertung durch das VIAS-Institut für Straßensicherheit.
- Genehmigungen durch den Bundesminister für Mobilität und das FÖD/SPF Mobility.
- Genehmigungen durch die Flämische Region und den Hafen von Antwerpen-Brügge.
Sonderzulassung & Versicherung für die Testfahrzeuge.
Nächste Schritte für den vollständigen kommerziellen Einsatz
- Phase 1 (von den Behörden genehmigt und heute gestartet): Erste Inbetriebnahme auf einer festgelegten Strecke am rechten Ufer des Hafens, mit Sicherheitsfahrer:innen im Fahrzeug, die die ersten Fahrten überwachen.
- Phase 2 (in den kommenden Monaten): Erweiterung auf eine zweite Strecke am linken Ufer des Hafens.
- Phase 3 (Ende 2025): Vollständiger Einsatz über den gesamten Hafen, ohne Streckenbeschränkungen und ohne Sicherheitsfahrer:innen im Fahrzeug.
In den kommenden Monaten werden weitere Unternehmen rund um den Hafen von Antwerpen-Brügge eingeladen, diesen Service ihren Mitarbeiter:innen anzubieten. Poppy plant ab 2026 einen vollständig kommerziellen Einsatz in der Stadt Antwerpen. Um dies zu ermöglichen, wird Ush weiterhin eng mit den zuständigen Behörden zusammenarbeiten und einen klaren rechtlichen Rahmen für die Telefahr-Technologie definieren.